Donnerstag, 13. Februar 2014

Mbote Baninga na Ngai
Ich grüsse meine Freunde.

Mama Angele näht ihre erste Tasche
Stolz spiegelt sich auf ihrem Blick ,das Werk ist vollbracht
Mama Amelie und Mama Odette freuen sich auf ihren Einkauf mit den neuen Taschen
Meine Freude mit den afrikanischen Stoffen zu arbeiten wird grösser und grösser.

Die Mamas lassen sich anstecken und nähen nun selber Taschen.

Im Camp Luca ist es ein grosser Reichtum eine solche Tasche tragen zu können. Wir versuchen sie mit gutem, nicht zu teurem Stoff,doch phantasievoll zu gestallten, damit wir sie nicht zu teuer verkaufen müssen. Aber auch etwas "mehr bessere", sollen nicht fehlen,denn auf dem Markt in der Stadt finden diese schon Käuferinnen.

Ich selber nähe farbige Tischsets für meine Kinder zu Hause und natürlich darf auch ich nicht zu kurz kommen.

Ganz neu ist meine Idee, zu den schön gestrickten Babykäppchen und Finkli Babydecken mit wunderbarem weichem, weissem Baumwollstoff zu nähen.

Die Babys werden hier lange Zeit in solch einer Decke herumgetragen. Nicht farbig,nein Weiss muss sie sein. Diese zu stricken nimmt zu viel Zeit und Material. Dazu sind sie doch einfach zu heiss.Also nehme ich die mühsame Reise in die Stadt nochmals auf mich um mit einer Mama schönen Stoff zu kaufen.

Mit Euren Spenden ermöglicht Ihr mir und den Frauen meine Ideen umzusetzen und die vielen fähigen Mamas weiter für sinnvolle Arbeiten zu ermutigen. Ich bin beglückt und sehr dankbar auf diese Weise meine Zeit hier zu gestalten.

ä, ä,na nazali malamu. Ja,ja, mir geht es gut.

Euch Allen ein grosses "Melesi", Dankeschön.

Kinshasa 12. Februar

Dienstag, 4. Februar 2014

Meine Arbeit mit den künftigen Strickleiterinnen

In der Halbzeit unseres Congoaufenthaltes möchte ich Euch gerne berichten, wie sich meine Arbeit mit den künftigen Strickleiterinnen weiter entwickelt hat. Es ist ja das erklärte Ziel der Projektleitung, diese fünf Frauen so im Stricken auszubilden, dass sie danach einzeln und als Gruppe imstande sind, andere qualifiziert ins Stricken einzuführen. Das ist insofern neu als dass eine Gruppe von Frauen zu einem Kollektiv zusammenwachsen soll. Ein Kollektiv, das die Verantwortung für einen Arbeitszweig tragen soll.

Frauen im hiesigen Umfeld haben nur lernen können, wie sie einen Haushalt zu führen haben. Das ist das fast einzige Ideal. Um unserem Ziel näher zu kommen, habe ich regelmässige Gespräche eingeführt, in denen sie eingeladen sind, sich persönlich zu einem Thema zu äussern. Wir sind also bei den Grundlagen eines demokratischen Zusammenseins. Beim Stricken selber herrscht intensive Ruhe, denn das Zählen geht den meisten nicht leicht von der Hand, da die Übung darin in keiner Grundschule trainiert werden konnte. An manchen Stellen habe ich bewusst das Gestrickte wieder auflösen lassen, um so an den Grundlagen zu üben, damit die Abläufe fehlerfrei verinnerlicht werden können.

Die Umstände zu unserer Arbeit stellen hohe Anforderungen dar. Die Hitze ist derart, dass der Schweiss auf der ganzen Körperoberfläche auftritt und besonders an den Armen, Händen und im Gesicht stört. Umstände, unter denen wir in der Schweiz längst gesagt hätten, machen wir eine Pause, es ist zu heiss! Wir haben immer ein Becken mit Wasser bereit, damit wir die heissen und klebrigen Hände kühlen können. Ich staune wie hartnäckig meine Frauen an der Sache sind trotz der erschwerten Umstände! Ich habe sehr viel Freude, mit welchem Eifer und Humor sie an der Sache sind!

Am Dienstagnachmittag arbeite ich jeweils im Schneideratelier des accojed-Projektes. Das Herstellen von Taschen und Tisch-sets aus Stoffresten hat sehr gute Aufnahme gefunden! Jetzt geht es ans Realisieren. In meinem nächsten Bericht kann ich dann weitererzählen, auch von den beabsichtigen Besuchen in einigen Haushalten von Frauen, die das Schneidern gelernt haben. Ich bin gespannt.

Beatrice Völlmin, Ende Januar 2014